Auf der Via Beuronensis von Tübingen nach Konstanz
Von Viktor Stern
Irgendwie stieß ich irgendwann im Jahr 2020 beim Surfen im Internet zufällig auf die Via Beuronensis, den Beuroner Jakobusweg. Das Kloster Beuron im malerischen Donautal war mir natürlich bekannt. Aber die Via Beuronensis? Davon hatte ich noch nie etwas gehört. Mein Interesse war geweckt.
Auf der Suche nach weiteren Informationen erfuhr ich, dass die Via Beuronensis sich aus sechs verschiedenen Jakobswegen zusammensetzt, die von Tübingen nach Konstanz führen. Einer von ihnen ist auch der Linzgauer Jakobsweg, der von Meßkirch über das Kloster Wald nach Pfullendorf führt und von dort weiter nach Überlingen am Bodensee. Nach einer Überfahrt mit dem Schiff nach Wallhausen, ginge es von dort zu Fuß auf dem Bodanrück weiter, vorbei an Dingelsdorf, Litzelstetten und der Blumeninsel Mainau, nach Konstanz.
Als gebürtiger Pfullendorfer und Linzgauer, der aber aus beruflichen und privaten Gründen schon lange in den Regionen Stuttgart und Neckar-Alb lebte, interessierte mich natürlich der Linzgauer Jakobsweg am meisten. Auf ihm konnte ich nochmals meine alte Heimat aus anderer Perspektive erleben.
Mein Entschluss stand schnell fest: Ich wollte auf der Via Beuronensis pilgern. Aber nicht nur auf dem Linzgauer Jakobsweg, sondern auf dem ganzen Weg von Tübingen über Beuron bis Konstanz.
Seit meinem Aufbruch zur ersten Etappe auf der Via Beuronensis in Tübingen im September 2020 waren dann zwei Jahre vergangen, bis ich schließlich das Ende des Weges im September 2022 in Konstanz erreicht hatte. Zwischendurch war ich bei großer Hitze manchmal fast verdurstet, hatte aber auch einige schöne Begegnungen mit freundlichen Menschen gehabt.
Obwohl ich auf meinem Weg praktisch immer allein war, fühlte ich mich nie allein. Außerdem half mir das Pilgern in der Natur, besser über den Tod meiner Frau, Annegret, hinwegzukommen, die am 2. Juli 2021 leider an Lungenkrebs gestorben war.
Es war vielleicht meine letzte große Wanderung durch die Heimat. Ich möchte dieses Erlebnis aber nicht missen und werde von den Eindrücken noch lange zehren.
Viktor Stern
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