Auf Büffelpfaden in den Northern Plains.
Die letzten Büffeljagden der Sioux.
Auf ihrer verzweifelten Flucht vor weißen Büffelhautjägern kam die letzte große nördliche Büffelherde – etwa 100.000 Tiere – im Herbst 1880 ins südöstliche Montana nahe Miles City am Zusammenfluss von Tongue und Yellowstone River. Die halbe Herde durchschwamm den Yellowstone River und floh weiter nach Norden – direkt vor die Gewehrläufe Hunderter weißer und indianischer Jäger. Innerhalb einiger Monate waren alle Bisons dieser Herde erlegt.
Ihr Instinkt führte die andere Hälfte der Herde – etwa 50.000 Büffel – weiter nach Osten ins Dakota-Territorium, wo sie zwischen den bewaldeten Felstürmen und Sandsteinklippen der Slim Buttes im Nordwesten der damaligen Great Sioux Reservation für einige Zeit Schutz fanden.
Hier hatten am 9. und 10. September 1876 Soldaten der 3. Kavallerie, die zu den 2.000 Mann unter General Crook gehörten, die nach den Niederlagen am Rosebud und Little Bighorn die Verfolgung der feindlichen Indianer aufgenommen hatten, ein Dorf der Minneconjous, Brulé und Cheyenne unter Häuptling American Horse mit 260 Bewohnern angegriffen und niedergebrannt. Dabei hatten die Soldaten eine Menge Vorräte, 5.500 Pfund getrocknetes Fleisch und Früchte, Büffelroben, Waffen, Munition und einige hundert Pferde erbeutet. Außerdem Beutegut der Indianer aus der Schlacht am Little Bighorn. Das Gefecht von Slim Butte war der erste Sieg der US-Armee im Great Sioux War 1876.
Die Große Jagd am Hiddenwood Creek.
Als Running Antelope, Long Soldier und andere Anführer auf eine Anhöhe ritten, um dort zu warten, bis die anderen Jäger nachgekommen waren, bot sich ihnen ein Anblick, von dem sie geglaubt hatten, dass sie ihn niemals wieder erleben würden:
Eine riesige Büffelherde graste friedlich im Tal unter ihnen auf beiden Seiten des Hiddenwood Creek und weiter weg über die Hügel verteilt bis in weite Ferne. Lohfarbige Kälber jagten sich gegenseitig und spielten miteinander.
Eine Woge der Vorfreude überrollte die Jäger. Seit ihrer Jugend waren sie hier auf Büffeljagd gegangen nahe der schroffen Klippen, die sie Paha Can Nahma (Hiddenwood – «Verborgener Wald») nannten. Seit 15 Jahren hatte es hier keine Büffel mehr gegeben. Weiße Jäger hatten sie rücksichtslos immer weiter nach Westen vertrieben. Die meisten Herden waren für immer gegangen, vernichtet wegen ihrer wertvollen Häute.
Dann war auf mysteriöse Weise plötzlich diese Herde von 50.000 Büffeln erschienen.
In Windeseile verbreitete sich die aufregende Neuigkeit, dass Pte, der Büffel, zurückgekehrt sei, um vor seiner vollständigen Ausrottung noch seine hungernden Brüder und Schwestern von den Dakota- und Lakota-Sioux mit bitternotwendiger Nahrung, Kleidung, und Behausung zu versorgen. Nun grasten sie hier friedlich, als wären sie niemals weggewesen.
Eine gute Jagd schien gewiss – wenn alles gut ging. Die Aufregung war groß. Alte Männer sprachen Gebete, junge Männer kämpften darum, ihre Pferde unter Kontrolle zu halten.
In der Zeit, in der Running Antelope und Long Soldier den Blick auf die riesige Büffelherde im Tal des Hiddenwood Creek genossen, war eine Jagdgesellschaft von mehr als 2.000 Männern, Frauen und Kindern bereits 100 Meilen über die Prärie von Fort Yates am Missouri weggezogen, von wo sie am 10. Juni 1882 aufgebrochen war. Die Kolonne bewegte sich langsam vorwärts. Viele waren zu Fuß unterwegs. Einige saßen in Wagen, die von Pferden gezogen wurden, oder auf Travois, gezogen von Pferden oder Hunden. 600 Krieger in bester Jagdkleidung ritten auf ihren mit traditioneller Bemalung geschmückten Pferden.
James McLaughlin, der Indianeragent von Fort Yates, der mit seinem Sohn Harry und vier Männern der Indianerpolizei den Zug begleitete, gibt uns in seinem Buch, «My Friend the Indian», eine farbige Schilderung einer der letzten Büffeljagden der Sioux:
«Die Ebenen von Dakota hatten seit Jahren keine so prächtige Versammlung dieser Menschen mehr gesehen, wie die, die bei Sonnenaufgang von der Standing Rock Agentur aufbrach. Nach fünf Tagen erreichten sie den Cedar River 50 Meilen westlich der Fort Yates-Indianeragentur, wo sie ein ‚Ceremonial Camp‘ aufschlugen. Sie kampierten in einem großen Tipi-Kreis, der eine Öffnung nach Westen hatte.»
McLaughlin war erst seit Sept. 1881 Indianeragent in Fort Yates und wollte den 6.000 Dakota- und Lakota-Sioux, für die er verantwortlich war, seine Freundschaft und sein Vertrauen in sie demonstrieren. So hatte er den Jagdzug offiziell genehmigt und sogar dafür an die Krieger Munition ausgegeben, was normalerweise verboten war. Viele der Sioux in Standing Rock waren erst 1881 mit Sitting Bull aus dem kanadischen Exil in die Agentur am Missouri gekommen.
«Nun waren hier 2.000 Indianer westlich des Zeltlagers versammelt. Sie saßen zusammen im Gras, entsprechend ihrem Rang. Sie bildeten dabei einen Halbmond, der nach Westen geöffnet war. An der Südspitze des Halbmondes saßen die wichtigen Männer, die für die Organisation der Jagd verantwortlich waren: Running Antelope, der Jagdführer und prominenter Redner. Daneben Long Soldier und Red Horse, der sich mit Running Antelope die Regie der Jagd teilte.
Ein bemalter Felsen, etwa 25 cm hoch, stand als Altar vor Running Antelope. Er versammelte die acht jungen Männer, die als Scouts ausgewählt worden waren, um den Altar. Diese jungen Männer – ausgewählt wegen ihres guten Charakters, ihrer Redlichkeit und ihrer Fertigkeit bei der Jagd – hatten die Aufgabe, vorauszureiten, die Büffel zu finden und die beste Vorgehensweise festzulegen. Angeführt von Crazy Walking handelte es sich bei ihnen um die besten jungen Männer, die in der Sioux-Nation gefunden werden konnten.
Running Antelope instruierte die jungen Scouts eindringlich über die Bedeutung ihrer Mission, die Notwendigkeit, Vorsicht walten zu lassen und ihre Nachrichten akkurat zu überbringen.
Die Menge lauschte atemlos schweigend, als die jungen Männer ihren Eid ablegten, die verantwortungsvolle Aufgabe nach besten Kräften zu erfüllen.
Danach rauchten sie die Pfeife. Der Jagdführer nahm die heilige Pfeife und stopfte sie mit Tabak. Er bot die Pfeife der Erde an, dann dem Himmel, um den Segen des großen Geistes anzurufen. Dann reichte er die Pfeife weiter an Crazy Walking. Anschließend tat jeder der jungen Scouts einige Züge.
Plötzlich erhoben sich alle Zuschauer jauchzend und gratulierten den Scouts. Nachdem die Feierlichkeiten vorbei waren, konnte das Jagdvergnügen beginnen.
Hunderte berittener Krieger eskortierten die Scouts einige Meilen weit – ein fröhlicher, schreiender, überschwänglicher Trupp von aufgeregten Jägern. Sie lachten, sangen und galoppierten auf ihren Pferden umher.
Plötzlich ertönte ein Schrei, der von den Reitern erwidert wurde. Die Eskorte rief den Spähern zum Abschied zu und galoppierte zurück ins Lager.
Am nächsten Morgen zogen die Leute in geordneter Formation weiter westwärts. Hundert Männer waren als Soldaten ausgewählt worden, um Ordnung zu halten, einschließlich Harry McLaughlin. Mit einer schwarzen Gesichtsbemalung, die ihnen Autorität verlieh, setzten sie strenge Regeln für die Büffeljagd durch. Sie hielten die ungeduldigen jungen Jäger auf schnellen Pferden, die als Erste bei den Büffeln sein wollten, streng in Schach.
Weitere 12 Männer ritten an der Spitze der Kolonne und gaben das Tempo vor. Sie ritten langsam und mit Bedacht, nicht schneller, als der langsamste alte Mann im Zug gehen konnte. Etwa alle drei Meilen ließen sich die Anführer für eine Rast und eine Tabakspfeife nieder. Während dieser Pausen erzählten Männer Geschichten von vergangenen Jagden.
Nach zehn Meilen schlugen die Jagdteilnehmer von den Stammesgruppen der Hunkpapa und Blackfeet von den Teton-Lakota-Sioux und die Yanktonais das Lager auf. Der Abend brachte Festlichkeiten, Tänze und das Erzählen von Geschichten. Im Lager waren große Redner und Krieger, die Geschichten von Mut und Geschicklichkeit zum Besten gaben: Gall, ein großer Redner und Anführer, mitverantwortlich für den großen Sieg am Little Bighorn 1876, Running Antelope, Red Horse, John Grass, Crow King, Rain in the Face, Spotted Horn Bull, Long Soldier and Shave Head.
Der Marsch dauerte vier weitere Tage, während der die Anführer ständig die Hügel im Westen nach Signalen von den Scouts absuchten. Schließlich erreichten wir das Tal des Hiddenwood Creek, die beste Büffelweide auf dem Kontinent. Am Morgen des vierten Marschtages blitzte plötzlich ein kleiner Lichtblitz am fernen Horizont auf. Jeder Scout führte einen kleinen runden Spiegel mit sich. Kein Pferd war zu sehen, aber selbst auf diese Distanz konnten die Anführer die Nachricht der Lichtblitze von den Spiegeln lesen: ‹Eine große Büffelherde grast in Sichtweite der Scouts.›
Die Vorausabteilung stoppte und erwiderte das Signal. Mit gedämpften Stimmen wurde die Botschaft durch die lange Reihe der Marschierenden nach hinten weitergegeben. Ihre Gesichter begannen vor großer Freude und Aufregung zu leuchten.
Da, ein weiterer Lichtblitz. Kurz darauf zeichneten sich Scouts und Pferde vor dem hellen Hintergrund des Himmels ab.
Der Jagdzug schlug das Lager für die kommende Nacht am Hiddenwood Creek in Schussweite der Büffelherde auf. Alle waren vor lauter Vorfreude angespannt, nur gedämpfte Stimmen waren zu vernehmen, kein ausgelassenes Verhalten und überschwängliches Lachen. Sogar Kleinkinder in indianischen Familien wussten, wann sie still zu sein hatten. Mit einer Hand über dem Mund lernten schon Babies, nicht zu schreien. Die grasenden Büffel durften nicht vorzeitig alarmiert werden.
Am nächsten Morgen war das Zeltlager der Schauplatz großer Aufregung und Aktivität. Die Jäger schärften ihre Messer nach altem Brauch am Tag der Jagd noch einmal. Ein halbes Dutzend Schleifsteine war aufgestellt worden, und Dutzende Männer saßen um jeden herum und warteten, bis sie an der Reihe waren. Während die Männer ihre Messer schärften, verkündete Shave Head, ein Mann von der Indianerpolizei, dass ‹der Vater› – McLaughlin – ein lebendes Büffelkalb wolle.
An diesem Tag waren die Jäger keine Agenturindianer, gekleidet in Stoffhemden und Wollhosen. Jeder Mann trug einfach einen Lendenschurz. Einige hatten bunte Taschentücher um den Kopf gebunden. Ihre Gesichter leuchteten von roter und gelber Farbe mit schwarzen Streifen darin. Auch die Pferde waren bemalt und mit Federn geschmückt.
600 Jäger ritten in zwei Kolonnen los, angeführt von Running Antelope und Red Horse. Hunkpapas und Blackfeet-Lakota ritten nach Westen entlang des Hidenwood Creek. Die Yanktonais zogen nach Norden, um sich der Herde von Nordosten zu nähern.
Die Männer ritten schweigend, aber in gespannter Erwartung, und nutzten Senken und Schluchten als Deckung, um die Büffel nicht vorzeitig zu warnen.
Die Jagd beginnt.
Auf einer Anhöhe angekommen, gestikulierten und flüsterten Running Antelope und die anderen, ihr weiteres Vorgehen planend, während sie auf den Jagdzug warteten.
Alle erschraken, als sie heraufkamen und urplötzlich das weite Tal, voll mit Büffeln, unter sich liegen sahen. Schweigend, aber fieberhaft verteilten sie sich entlang der Flanken. Das waren Menschen, denen die Büffeljagd im Blut lag. Seit ihrer Kindheit hatten sie Geschichten über Mut bei der Jagd gelauscht, über Taten von Kraft und Ausdauer gegen starke Bullen, über Büffel-Mystik und Büffel-Legenden. Sie lebten in Zelten aus Büffelhäuten, schliefen unter warmen und weichen Büffelroben, schritten durch Kakteenfelder in zähen Büffelhautmokassins und genossen getrocknetes Büffelfleisch und Pemmikan.
Schon zu lange mussten sie von fadem Rindfleisch leben, das als Rationen von der Fort-Yates-Agentur an die Indianer ausgegeben wurde. ‚Es macht niemals richtig satt!‘ beschwerten sich die Älteren. Es gelüstete sie nach dem besonderen Geschmack von frischem Büffelfleisch und dem Nervenkitzel der Büffeljagd. Auch die Pferde spürten die Erregung, sie hoben die Köpfe, schnaubten, tänzelten und bäumten sich auf.“
Crow’s Ghost galoppierte zurück, dahin wo McLaughlin wartete, hob die Hand an den Mund und flüstert ihm zu: „Warte hier. Lass die Ersten losreiten. Komm ihnen nicht in die Quere!“
Dann preschte er los und schloss sich wieder den Jagdführern an.
Neben McLaughlin ritt John Eagle Man, ein Indianerpolizist aus der Agentur. Er trug heute ebenfalls nur einen Lendenschurz und ein rotes Taschentuch als Stirnband. Seine Uniform hatte er abgelegt.
„Es gibt genug Büffel für uns alle,“ raunte Eagle Man mit gedämpfter Stimme. Er war heiß darauf, endlich mit der Jagd zu beginnen, blieb aber weiter an der Seite von McLaughlin.
„Running Antelope blickte zurück auf die Jäger hinter ihm, die aufgereiht gerade unterhalb des Kammes der Klippe auf sein Kommando warteten, mit der Jagd zu beginnen.
In diesem Moment riss er seinen Arm hoch und streckte ihn mit eindringlicher Geste vorwärts.
Das war das Kommando! Die Jagd begann. Die Jäger galoppierten mit Höchstgeschwindigkeit hinunter und griffen die Büffelherde von den Hügeln herunter auf beiden Seiten des Hiddenwood Creek an.
Büchsen krachten und Büffel fielen. Einige begannen davonzurennen. Die Reiter auf den schnellsten Pferden galoppierten voraus, schlossen dicht zu den Leittieren auf und erlegten sie mit ein oder zwei Kugeln. In Panik warfen sich Büffel herum und attackierten die Angreifer mit wütenden Stößen und Schlägen ihrer massiven Köpfe und Hörner. Sie grunzten, brüllten und richteten ihre kurzen, stummeligen Schwänze auf. Jeder Jäger ritt dicht an die Seite seines Büffels heran und schoss ihn in das Herz oder die Lungen. Gewöhnlich fiel das Tier nach dem ersten Schuss. Keine Kugeln wurden vergeudet. Der Jäger überzeugte sich , dass das Tier tot war, und galoppierte weiter für den nächsten Schuss. Auf weiter entfernten Hügeln blickten Büffel nur kurz auf und grasten dann weiter.
Die meisten Männer benützten Repetiergewehre, die schnell nachgeladen werden konnten. Doch nicht alle konnten sich Gewehre leisten. Einige ältere Männer und Jungen jagten daher mit Pfeil und Bogen. Einige hatten keine Gewehre, weil der Agent McLaughlin ihnen nicht traute und Gewehre nicht erlaubte. Viele von ihnen hatten sechs Jahre zuvor gegen General Custer in der Schlacht am Little Bighorn gekämpft.
Die geschätzten 50.000 Büffel in diesem Teil der Standing Rock Reservation teilten sich in weit verstreute kleinere Herden auf.
Die Jäger ritten ihre besten Pferde, schnelle Renner. Erfahrene ‚Büffel-Pferde‘, wenn sie welche bekommen konnten. Männer mit jüngeren, schnellen, aber unerfahrenen Pferden fürchteten, dass diese dicht neben diesen fremden, streng riechenden Biestern, auf die sie noch nie getroffen waren, versagen würden.
Tatsächlich konnte man von Beginn der Jagd an im ganzen Tal stürzende, sich aufbäumende Pferde sehen, deren Reiter kämpften, um wieder die Kontrolle zu erlangen.
Ein Mann starb an einem Herzinfarkt. Freunde fanden ihn zusammengekauert hinter einem Felsen, das Gewehr an den Felsen gelehnt, den Hahn gespannt, seinen Finger am Abzug, kurz vor dem Schuss, das Pferd mit hängendem Zügel in der Nähe grasend.
Ein anderer war mit seinem Pferd gestürzt und lag ohnmächtig am Boden. Ein Jäger hatte drei Finger verloren, als sein Gewehr explodiert war. Ein anderer war von einem wütenden Büffel angegriffen worden. Der Bauch seines Pferdes war von einem Büffelhorn aufgeschlitzt worden, so dass die Eingeweide heraushingen. Ein Bein des Mannes war ebenfalls aufgeschlitzt und blutete vom Knöchel bis zum Knie.
McLaughlin und die Indianerpolizei in seiner Begleitung hielten, um für die Verwundeten zu sorgen, verbanden ihre Wunden, stoppten die Blutung und brachten sie irgendwo in den Schatten. Keiner von diesen Männern wurde von Verwandten oder Freunden unterstützt, wie es sonst der Fall war. Im Jagdfieber waren die Jäger an den Verwundeten vorbeigaloppiert, ohne Notiz von ihnen zu nehmen. Einige lagen stundenlang blutend in der prallen Sonne.
Mclaughlin selbst schoss an diesem Tag fünf Kühe und hörte dann auf, da er für mehr Fleisch keine Verwendung hatte.
Es war ein langer und erfolgreicher Tag ohne Pause. Die Jäger machten weiter, bis sie ihre Pferde verloren hatten oder selbst erschöpft waren. Eine Zählung ergab schließlich 2.000 erlegte Büffel.
Die Frauen versorgten die Männer, die erst lange nach Einbruch der Dunkelheit ins Lager kamen, mit Essen. Die Jäger waren zu müde für Festlichkeiten oder Geschichtenerzählen.“
Früh am nächsten Morgen brachen die Frauen das Lager ab und zogen den Hiddenwood Creek aufwärts näher zu den erlegten Tieren.
McLaughlin schlief lange. Als er die Zeltklappe schließlich öffnete, sah er zu seiner Überraschung, dass das ganze Lager weg war. Die Menschen und ihre Zelte waren verschwunden.
Noch mehr erstaunte ihn jedoch, was sie zurückgelassen hatten. Sein Zelt stand alleine da. Aber drum herum, an Stangen festgebunden, warteten 22 Büffelkälber.
„Die Antwort der Indianer auf mein Verlangen nach einem Kalb.“
„Am zweiten Tag schlachteten die Indianer die Tiere und kümmerten sich um das Fleisch. Alle wussten, was zu tun war. Die Freude an der gemeinsamen Arbeit ergriff sie enthusiastisch. Lachen und Rufe erklangen herüber und hinüber. Die Männer häuteten die Tiere ab, viertelten sie und schleppten das Fleisch ins neue Lager am Hiddenwood mit Hilfe von Travois, Packpferden und Wagen. Die Frauen schnitten große Fleischstücke in dünne Scheiben, um sie auf Weidengestellen in der Sonne zu trocknen. Die Büffelhäute breiteten sie zum Trocknen auf der Erde aus. Da es sich um Sommerhäute handelte, würden sie die Haare entfernen und das Leder für Tipis, Mokassins und anderes gerben.
Am Abend gab es ein Fest, und jeder aß, so viel er konnte. Es war ein fröhliches Fest, wie es eines seit vielen Jahren in Standing Rock nicht mehr gegeben hatte. Mächtige Jäger aßen mit mächtigem Appetit. Sie tanzten. Sie sangen. Bekannte Redner und Häuptlinge erzählten Geschichten von Mut, Glück und Tragödien auf der Jagd und im Kampf. In dieser Nacht nach der großen Büffeljagd von 1882 waren auf diesem Fest Hunkpapas, Blackfeet-Lakota, Yanktonais und „Weiße“ Freunde.
Am dritten Tag gingen die Jäger wieder auf Büffeljagd. Die Herde hatte sich nur einige Meilen weiter westwärts bewegt. An diesem Tag erlegten sie 3.000 Tiere, so dass sie an zwei Jagdtagen insgesamt 5.000 Büffel erlegt hatten. Danach stoppten sie die Jagd und beendeten das Schlachten und Trocknen von Fleisch und Häuten.“
Sitting Bulls Jagd.
Die Jahre nach 1876 waren traumatisch und schmerzhaft für die Sioux in der Standing Rock Reservation. Viele hatten in der siegreichen Schlacht am Little Bighorn am 25. Juni 1876 gekämpft zusammen mit ihren Verbündeten, den Northern Cheyenne. Aber die Büffelherden waren weiter nach Westen gezogen. Der Tag der Schlacht wurde zur Tragödie für beide Seiten: Sie brachte den Tod für General George A. Custer und 261 Männer der 7. Kavallerie und einen kurzlebigen Sieg und schwere Repressalien für die Eingeborenen, die sich endgültig in Reservate begeben mussten.
Sie zahlten einen hohen Preis für ihren Sieg bei Custer’s Last Stand. Noch im gleichen Jahr mussten sie die Black Hills – das Zentrum des Universums der Lakota-Sioux – und einen Landstreifen entlang der Westgrenze der Great Sioux Reservation an die Vereinigten Staaten abtreten. Die Krieger mussten ihre Gewehre samt Munition und ihre Pferde an die Armee ausliefern. Sie waren nun angewiesen auf die Essensrationen, die die US-Regierung an sie ausgab.
Nachdem Sitting Bull 1881 mit seinen letzten Anhängern aus dem kanadischen Exil ins Reservat am Missouri zurückgekehrt war, lebten in der Fort-Yates-Agentur 6.000 Dakotas und Lakotas (Hunkpapas, Yanktonais, Blackfeet-Teton-Lakotas, Minniconjous, Sans Arcs, Oglalas, Brules und einige andere kleinere Sioux-Gruppen).
Diese einst unabhängigen Menschen hatten nun unter einer Politik zu leiden, die sie mit aller Macht zwingen wollte, ihre Kultur und ihre Traditionen zu vergessen. Auf Befehl der US-Regierung zwangen die Indianeragenten die Sioux, Blockhäuser zu bauen, Felder zu bestellen und ihre Religion und kulturellen Werte, Sprache und Lebensart durch diejenigen der Weißen zu ersetzen. Kinder wurden zwangsweise in Internate im ganzen Land verschickt, wo sie „entindianisiert“ werden sollten. Bisher unbekannte tödliche Krankheiten forderten ihren Tribut. Die Essensrationen waren oft zu knapp. Unehrliche Agenten verkauften auf eigene Rechnung Versorgungsgüter, die eigentlich für die Indianer bestimmt waren.
Ihre großen Pferdeherden und ihre Gewehre waren Vergangenheit. Wenn sie auf Jagd gehen wollten, brauchten sie die Genehmigung des Agenten. Wenn sie ohne Jagdlizenz erwischt wurden, drohten harte Strafen wie Gefängnis, Konfiskation des Pferdes oder Kürzung der Essensrationen für die Familie.
Menschen, die es gewöhnt waren, für sich selbst zu sorgen, waren nun abhängig von der Regierung. Sie konnten nicht mehr für ihre Familien sorgen oder frei reisen, nicht mal innerhalb des Reservates.
Bundesgesetze verboten es Nicht-Indianern, im Reservat auf Büffeljagd zu gehen. Trotzdem machten zahlreiche professionelle Büffelhautjäger auf Reservatsland illegal Jagd auf die letzten Büffel. Im Herbst 1882 stieß Häuptling Galls Gruppe zusammen mit den Leuten von Crow King auf ein Lager illegaler weißer Jäger. Sie zählten 1.000 Büffelhäute, die zum Trocknen auf der Erde ausgebreitet waren, und eine ganze Wagenladung getrockneter Biberpelze.
Weil sie der US-Regierung und der Armee nicht trauten, versteckten die Indianer so viele Gewehre mit Munition als möglich unter dem Boden ihrer Blockhütten. Es war verboten, Gewehre an Indianer zu verkaufen.
Im Sommer 1882 verließen einige Büffelherden das Gebiet der Great Sioux Reservation, trotz der Anstrengungen der Lakota, sie zurückzuhalten, indem sie das Gras entlang der Reservatsgrenzen anzündeten. Von Zeit zu Zeit entkamen dennoch kleinere Herden, die sofort weißen Jägern zum Opfer fielen. Eine große Herde wanderte über die Nordgrenze des Sioux-Reservates und stürmte das Tal des Cannonball River aufwärts mit Scharen von Jägern in heißer Verfolgung. Die Büffel überquerten noch den Little-Missouri-River und den Yellowstone-River, bevor sie von weißen Jägern vollständig vernichtet wurden. Es war die Politik der US-Regierung, den Bison auszurotten, um so die Prärieindianer endgültig zu unterwerfen.
Trotzdem konnten die Sioux noch den ganzen Sommer 1883 über im Reservat auf Büffeljagd gehen. Eine große Herde von 10.000 Tieren graste im Herbst noch auf oder nahe dem Reservat, verfolgt von weißen und roten Jägern.
Am 15. September 1883 genehmigte Agent McLaughlin Sitting Bull und seiner Gruppe eine Büffeljagd und gab sogar Munition an die Krieger aus. Eine Herde von 1.200 Tieren befand sich noch innerhalb des Reservates. Im Oktober 1883 kamen Sitting Bull und seine ganze Stammesgruppe mit tausend Kriegern von der Standing Rock Agency und erlegten innerhalb von zwei Tagen die ganze Herde. Es war die letzte große Büffeljagd der Sioux. Die Jagdsaison 1883 beendete endgültig die Existenz der großen nördlichen Büffelherde.
An der Schwelle zur vollständigen Vernichtung.
1889 veröffentlichte William Hornaday in seinem Buch „The Extermination of the American Bison“ folgende Zahlen für die letzten Büffel im Westen:
Wild und ungeschützt
Texas Panhandle 25, Colorado 20, Wyoming 26, Montana 10, Dakota(western) 4,
Canada (geschätzt) 550, Yellowstone Park 200,
In Gefangenschaft 256, Total 1091 Büffel
1895 wurden von dem kanadischen Historiker und Schriftsteller, Ernest Thompson Seton, noch gerade mal 800 Büffel im Westen gezählt. Im Sommer 1912 ergab eine Zählung im Yellowstone-Nationalpark noch 49 Büffel von ehemals 200. Der größte Teil war von Wilderern abgeschossen worden.
Die Rettung einer Tierart.
Der Büffel wurde letztlich gerettet, weil eine Handvoll Männer und Frauen in den 1880er und 1890er einige wilde Büffelkälber fingen und in Gefangenschaft aufzogen. Zu den Rettern gehörten Indianer und Weiße.
Am 1. März 1872 wurde der Yellowstone-Nationalpark gegründet. Er ist der älteste Nationalpark der Welt. Auf rund 9.000 km2 in Wyoming, Montana und Idaho wurde er Ende des 19. Jh. zum Rückzugsgebiet für einige der letzten wilden Bisons im amerikanischen Westen. Heute weiden ca. 5.000 Bisons im Park.
1905 wurde mit Unterstützung von Präsident Theodore Roosevelt die American Bison Society gegründet, um den Bison vor dem Aussterben zu bewahren und die Öffentlichkeit für die Art zu sensibilisieren. Die ABS machte sich sofort an die Arbeit, um mit Hilfe des Kongresses eingezäunte Büffelschutzgebiete auf Bundesland einzurichten und mit gespendeten und gekauften Tieren zu bestücken.
So erhielt der Wind Cave National Park in den Black Hills von Süd-Dakota 14 Büffel per Eisenbahn von der „New York Zoological Society“ zusammen mit sechs weiteren aus dem Yellowstone-NP, die inzwischen auf eine Herde von 350 reinrassigen Büffeln angewachsen sind. Im Custer State Park in den Black Hills, dem ersten State Park in Süd-Dakota, weiden heute auf 71.000 Morgen Land 1.400 Bisons.
1908 gründete Theodore Roosevelt die National Bison Range in der Flathead Indian Reservation in Montana als dauerhafte Heimat für eine Büffelherde, die heute 250-300 Tiere umfasst.
1936 wurde am oberen Missouri in Montana das Charles M. Russell National Wildlife Refuge gegründet, das mit über 3.706 km2 das zweitgrößte nationale Wildschutzgebiet in den USA südlich von Kanada ist und die Heimat zahlreicher Wildtierarten. Bemühungen im Wildlife Refuge auch frei umherwandernde Büffel anzusiedeln, sind jedoch bisher am erbitterten Widerstand der Viehzüchter in Montana gescheitert.
1978 wurde in den Bad Lands am Little Missouri in Nord-Dakota der Theodore-Roosevelt-Nationalpark gegründet und auf den zwei Hauptteilen des 285 km2 großen Parks Büffel angesiedelt. Im Südteil grasen heute 200-400 Tiere und im Nordteil 100-300.
2004 nahm eine Vision gestalt an. Umweltschützer kauften oder pachteten Land für ein Büffelschutzgebiet in Montana – das American Prairie Reserve (APR). Alles begann im Oktober 2005 mit 16 Bisons auf einem Weidegebiet von 32.000 Morgen Land nördlich des Charles M. Russell National Wildlife Refuge. Langfristiges Ziel ist die Wiederherstellung und Bewahrung eines funktionierenden, natürlichen Prärie-Ökosystems auf drei Millionen Morgen gekauftem und gepachtetem Land mit Wanderungskorridoren für Wildtiere und einem Tierbestand, der alle Tierarten umfasst, die einst in der Prärie heimisch waren. Inzwischen umfasst das Wildschutzgebiet 419.625 Morgen Land, auf dem neben zahlreichen anderen Wildtieren auch 810 Büffel in drei Herden grasen. Angestrebt wird eine Büffelherde von 10.000 Tieren in einigen Jahren.
Die Rückkehr des Büffels auf Sioux-Land
Standing Rock Sioux Reservation
Die Standing Rock Sioux Reservation in Nord- und Süd-Dakota erhielt 1955 die erste stammeseigene Herde als Geschenk vom Theodore Roosevelt National Park – einen Bullen und vier Kühe. Weitere Büffel kamen als Geschenk vom Wind Cave National Park und den Bad Lands National Parks in Süd-Dakota oder wurden im Laufe der Zeit mit Geldern aus der Stammeskasse dazugekauft. Heute zählen die beiden Stammesherden ca. 350 Tiere.
Cheyenne River Sioux Reservation
1991 nahmen die Cheyenne River Sioux mit einem Büffelprogramm den Aufbau einer stammeseigenen großen Büffelherde in Angriff, als Schwerpunkt eines sozioökonomischen Entwicklungsprogramms im Reservat. Damit soll auch der souveräne Status des Lakota-Sioux-Volkes gestärkt werden. Die Weltanschauung der Lakota verlangt, dass die sozioökonomische Entwicklung mit kulturellen Traditionen harmoniert. Dazu gehört auch der große Respekt vor dem Büffel.
Die Büffelherde der Cheyenne River Sioux ist mittlerweile von 85 Tieren auf 2.000 angewachsen. Angestrebt wird eine Herde von 5.000 Tieren. Die Wiederansiedlung von Büffeln ist das zentrale Element eines gesunden Prärieökosystems und auch der Stammesökonomie.
Pine Ridge Indian Reservation
An die 1.100 Büffel grasen auf fünf Weiden im Reservat. Im Dürrejahr 2012 mussten die Oglala Heu für 45,– $ je Tonne in Nord-Dakota dazukaufen, da die Tiere auf den ausgetrockneten Weiden nicht mehr genügend Futter fanden.
Rosebud Indian Reservation
Eine Herde von 300 Bison im Besitz des Stammes steht gegenwärtig auf der 28.000 Morgen großen Weide im Reservat. In fünf Jahren sollen es 1.500 Tiere sein.
Intertribal Buffalo Council
Sie ist die Organisation der Indianer in den USA, die den Stämmen dabei hilft, eigene Büffelherden aufzubauen und für sie zu sorgen. Mehr als 60 Stämme sind heute Mitglied des Intertribal Buffalo Council. Über 15.000 Büffel leben heute in stammeseigenen Herden in den USA.
Lower Brulé Indian Reservation
Der Lower Brulé Sioux Tribe besitzt auf drei Bisonweiden im zentralen Süd-Dakota am Westufer des Missouri mit insgesamt 6.200 Morgen Land eine Herde von 300 Büffeln, die sich das Grasland mit Gabelböcken, Maultierhirschen, Weißwedelhirschen und zahlreichen Wildvogelarten teilen.
Crow Creek Indian Reservation
Das 1.092 km2 große Reservat auf der Ostseite des Missouri gegenüber der Lower Brulé Indian Reservation wird von 2.225 Nakota- und Dakota-Sioux bewohnt. Die meisten Bewohner kamen nach dem großen Sioux-Aufstand 1862 aus Minnesota hierher. Ursprünglich wurde das Gebiet des heutigen Reservates von den Ackerbau treibenden Mandan- und Arikara-Indianern bewohnt, ehe wiederkehrende Pocken- und Cholera-Epidemien in der ersten Hälfte des 19. Jh. diese Bewohner an den Rand der vollständigen Vernichtung brachten. Archäologische Fundstätten legen noch heute Zeugnis von den ursprünglichen Bewohnern ab. Der Crow Creek Sioux Tribe besitzt eine kleine Büffelherde, die oft auf dem Weideland nördlich von Fort Thompson (Sitz der Stammesverwaltung) zu sehen ist.
Lake Traverse Indian Reservation
„Wir haben viele kulturelle Verbindungen zum Büffel,“ meint Alvah Quinn vom Stamm der Sisseton-Wahpeton-Dakota im Nordosten Süd-Dakotas. Ihr Stamm ging das letzte Mal 1879 auf Büffeljagd. Dann, im September 1992 kamen die ersten Büffel ins Reservat. Heute grasen hier wieder 360 Büffel nach 112 Jahren Abwesenheit.
Yankton Indian Reservation
Der Yankton Sioux Tribe hat etwa 12.000 eingetragene Stammesmitglieder und besitzt eine Büffelherde von ca. 70 Tieren, die auf Weideland nahe dem Missouri River grasen.
Flandreau Indian Reservation
Der Flandreau Santee Sioux Tribe am Sioux River im Osten Süd-Dakotas begann den Aufbau seiner Bisonherde 1990 mit einem Dutzend Kühen und einem Bullenkalb aus dem Custer State Park in den Black Hills. Zwanzig Jahre später war die Herde auf 250 Tiere angewachsen.
Spirit Lake (Dakota-Sioux) Indian Reservation
Die Spirit Lake Reservation in Nord-Dakota wurde 1867 durch einen Vertrag zwischen Sisseton-Wahpeton-Gruppen (Santee-Dakota) und der US-Regierung gegründet. Heute hat die Spirit-Lake-Nation 8.000 eingetragene Stammesmitglieder, von denen 5.500 im Reservat leben. 1987 hat die Spirit-Lake-Nation mit dem Aufbau einer eigenen Büffelherde begonnen. Heute weiden 100 Tiere auf 1.235 Morgen Stammesland.
Santee Sioux Indian Reservation
Die Santee Sioux Reservation am Südufer des Missouri in Nebraska wurde 1863 nach dem großen Sioux-Aufstand 1862 in Minnesota gegründet.
Im September 2020 erhielt der Santee Sioux Tribe in Nebraska, wie auch einige andere Stämme, einige Büffel vom Nordrand des Grand Canyon NP, um die Größe der Herde auf dem Kaibab Plateau zu reduzieren.
Fort Peck (Assiniboine & Sioux Tribes) Indian Reservation
Nach 1865 verbündeten sich westwärts gewanderte Gruppen der Dakota und Lakota mit den Assiniboine (Nakoda) und zogen in das Gebiet nahe dem Milk River/Missouri River in Montana. 1888 wurde das 8.471 km2 große Reservat durch Kongress-Beschluss gegründet. Von den 13.380 eingetragenen Stammesmitgliedern leben 9.480 im Reservat. Etwa ⅓ gehören zu den Assiniboine.
Im November 2014 erreichten fast 100 wilde Bisons aus dem Yellowstone-Nationalpark das Fort-Peck-Reservat. Zusammen mit 48 Yellowstone-Bisons, die bereits 2012 gekommen waren, teilte sich die Herde nun ein 13.000 Morgen großes Weideareal. Im Dezember 2014 erreichten weitere 138 Bisons das Fort-Peck-Reservat. Im Oktober 2019 kamen weitere 55 Bisons dazu. 2020 hatte die Büffelherde der Assiniboine & Sioux Tribes eine Größe von 375 reinrassigen Tieren.
Heute existieren wieder viele Büffelherden in Indianerreservaten, Naturschutzgebieten, Nationalparks und auf privatem Ranchland in den Northern Plains. Allein in Süd-Dakota grasen ca. 40.000 Bisons, in den USA und Kanada zusammen über 400.000 Tiere.