Die städtische Indianerbevölkerung in Colorado

Die städtische Indianerbevölkerung in Colorado

Das 2020 Census Bureau berichtet, dass 74.129 Menschen, die sich als reinrassige amerikanische Indianer oder Eingeborene von Alaska betrachten, in Colorado leben. Viele davon in Städten, meistens in der Metropolregion Denver oder im Gebiet um Colorado Springs. Das 2020 Census Bureau zeigt zudem auf, dass mehr als 107.000 Menschen, die sich selbst als amerikanische Indianer oder Eingeborene von Alaska betrachten, als reinrassige Ureinwohner oder als Gemischtrassige in Colorado leben. Diese Zahlen steigen seit dem Census von 2010 kontinuierlich. Und der Trend wird vermutlich weiter anhalten.

Während des II. Weltkrieges und unmittelbar in den Jahren danach wanderten Indianer aus ländlichen Gegenden, vor allem aus Reservaten, in die Städte, auf der Suche nach Arbeit. Ausgewählt für Umsiedlungs- und Beschäftigungshilfeprogramme des Bureau of Indian Affairs (BIA), wurde Denver damals zu einem Zentrum für indianische Migranten. 

Denver, Colorado

Obwohl die Bundesregierung hoffte, die indianischen Umsiedler durch die Entfernung aus den Reservaten in die amerikanische Mehrheitsgesellschaft zu assimilieren, schufen die Indianer in Denver eine städtische Indianerkommune, um sich gegenseitig selbst zu unterstützen, und zeigten wenig Interesse daran, ihre Stammes- und Ureinwohneridentität aufzugeben. Tausende dieser „Stadtindianer“ kehren während des Jahres immer wieder zu ihren Stämmen und Reservaten zurück, um an Familien- und Stammesereignissen und Zeremonien teilzunehmen.

Denver Indian Center

Durch Denvers zentrale Lage zwischen den Wüstenstämmen des Südwestens und den Stämmen der Prärieindianer östlich der Rocky Mountains wurde die Metropolregion dieser Stadt zu einem Mittelpunkt im Indianerland. Die Nachfahren der Cheyenne, Lakota-Sioux, Kiowa, Navajo und mindestens 200 weiteren Indianerstämmen sind integraler Bestandteil des sozialen und ökonomischen Lebens der City. Trotz ihrer Unterschiede bilden sie eine eingeschworene Gruppe, die dasselbe starke Engagement für das familiäre und kulturelle Überleben teilt. 

Indianische Studenten an der MSU Denver

Unternehmen und Stämme der amerikanischen Ureinwohner tragen zur Wirtschaft Colorados jedes Jahr mehr als 1,5 Milliarden US-Dollar bei. Denver ist Standort der „Rocky Mountain Indian Chamber of Commerce“, deren Hauptziel es ist, einen Handel zu fördern, welcher der Eingeborenenkommune nützt.

Im „Denver Indian Center“ gibt es viele unterstützende Programme für die Mitglieder der „American Indian“ und „Alaska native Community, um ihnen zu helfen, ihr volles Potential auszuschöpfen. 

Der Four Winds American Indian Council

Vor einigen Jahren bestimmte der Stadtrat von Denver City den zweiten Montag im Oktober als Tag der Ureinwohner der Stadt, zur Ehrung der Nachfahren der ursprünglichen Bewohner dieser Region. Viele indianische Ureinwohner lebten bereits seit hunderten von Jahren auf dem Territorium des heutigen Colorado, lange bevor dieser Bundesstaat überhaupt entstand. 

Indigenous Peoples Day Denver